Strenggenommen ist A Cup of Jo kein Lieblingsblog, sondern eine Neuentdeckung. Am vergangenen Sonntag stieß ich via Happy Schnitzel (Lieblingsblog!) auf A Cup of Jo (mit dem Namen ist man ja praktischerweise in jeder Blogroll an erster Stelle; so wie Fanny Bates früher in der Schule auf fast jeder Klassenliste) und verbrachte tatsächlich mehrere Stunden damit, mich durch sämtliche Einträge zum Thema Weddings & Relationships, Home & Design, oder Motherhood zu klicken.
A Cup of Jo ist der Blog der Amerikanerin Joanna Goddard. Sie ist 1979 in Paris geboren, und lebt heute mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in New York. Ihren Blog betreibt sie laut eigener Aussage inzwischen hauptberuflich. (Warum sie dann immer noch die Blogspot-URL nutzt und keine eigene Domain besitzt, und Blogger und nicht, beispielsweise, Wordpress verwendet, wundert mich, ist aber auch irgendwie sympathisch.)
Mir gefällt, wie privat die Einträge mitunter sind (The hardest two months of my life), wie hübsch fast alle Einträge illustriert sind, und dennoch gibt es etwas, das mich stört, weshalb der Blog kein instant favourite geworden ist. Würden wir uns persönlich kennen, würde ich vielleicht sagen, wir sind nicht auf der selben Wellenlänge, oder es ist die Tonalität, die mir zu amerikanisch ist, wenn das überhaupt Sinn ergibt, diese Fragen am Ende "Und, was ist Euer Lieblingsklopapier? Drei- oder vierlagig?", die ich auch in deutschen Blogs meistens unnatürlich finde. Aber an einem Sonntag, an dem man das Gefühl hat, das Internet leergelesen zu haben, ist A Cup of Jo eine wundervolle Neuentdeckung, und ich bin auch noch nicht fertig mit Durchforsten ihres gut gepflegten Blogarchivs.