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Freitag, 3. April 2015

New York, Tag 19

Sonntag, 02. November. Heute ist New York Marathon! Ich quengele, dass ich irgendwo den Marathon anschauen möchte, Lukas hat keine Lust. Aber er schlägt stattdessen vor nach Williamsburg zu fahren. Seit Tag 1 der Reise habe ich ihm mit Williamsburg in den Ohren gelegen, er war aber im Dezember 2013 bereits dort und nicht so wild darauf, so bald wieder hinzufahren. But today's the day! Wir fahren mit der Subway rüber nach Brooklyn und – tada! – auf der Bedford Avenue in Williamsburg ist gerade der Marathon. Perfekt!



Freunde/Nachbarn/Fremde am Straßenrand feuern die LäuferInnen an, aus jedem dritten Fenster kommt laute Musik, es wird ziemlich viel Alkohol getrunken. Ich bin ein bisschen neidisch. Aber wir biegen drei Mal links ab, laufen zehn Minuten, und stehen plötzlich vor der Brooklyn Brewery.







Danach laufen wir Richtung East River, da dort sonntags eigentlich Flohmarkt ist. Als wir ankommen, ist davon leider nichts zu sehen, wahrscheinlich wegen des Marathons. Unten am Wasser ist es wunderschön sonnig, aber unfassbar kalt (weil windig), also laufen wir recht bald wieder zurück zur Bedford Avenue, wo der Marathon inzwischen durch, es aber noch angenehm trubelig ist. Ich kaufe mir eine Sonnenbrille, die aussieht wie die von Taza, und die Lukas für, Zitat, "einen Witz" hält.




Sonntag, 22. März 2015

New York, Tag 18

01. November 2014, Tag 18. Der Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu, es ist unser letztes Wochenende in New York. Beim ersten Abschnitt unserer Reise war ich krank und konnte nicht mit Lukas zur Smithfield Hall zum Bundesliga schauen. Heute sind wir beide fit und haben richtig Bock auf Bayern - Dortmund.
Vorher geht's zum Frühstücken nicht zu Eisenberg's, sondern zu Murray's Bagels in Chelsea, gerade mal fünf Minuten zu Fuß von uns. Ich träume heute noch vom Cinnamon Raisin Bagel mit Maple Walnut Cream Cheese, kein Witz.
Es regnet in Strömen und wir laufen zwei Mal an der Smithfield Hall vorbei, obwohl Lukas bereits zwei Mal dort war (ein Mal auf dieser Reise und ein Mal bei seinem Besuch in New York im Dezember 2013). Der Eingang ist ziemlich unscheinbar.


Danach lassen wir uns ein bisschen durch die Stadt treiben, die 7th Avenue hoch bis zum Times Square. Lukas lässt sich endlich von mir breitschlagen, wenigstens ein Mal mit mir zum Times Square zu gehen, obwohl er es dort total doof findet. Ich wusste vorher auch schon, dass ich da wahrscheinlich nicht noch ein zweites Mal hin muss, aber ich wollte ihn wenigstens mal selbst gesehen haben.
Vorher noch ein Abstecher zu Midtown Comics.





Danach waren wir bei John's Pizzeria am Times Square/Broadway, unterwegs in unserer halb-offiziellen Mission, alle Pizzerien aus Jon Stewarts Aufzählung zu besuchen (er reagiert damit auf die Aussage von Sarah Palin, dass die Pizza von Famiglia, einer Kette, "real New York pizza" sei; ich finde gerade keinen YouTube-Clip in guter Qualität). Von den verschiedenen Pizzen, die wir in New York probiert haben, war die bei John's jedoch leider am schwächsten. Aber eine ungewöhnliche Location mit interessanter Geschichte. Wir mussten 35 Minuten auf einen Tisch warten und dann nochmal länger als in anderen Läden auf das Essen, aber alles in allem dennoch eine nette Erfahrung.



Danach lassen wir uns weiter treiben, mit dem groben Ziel Rockefeller Center, das ich ebenfalls noch nicht gesehen hatte. Lukas war im Dezember 2013 bereits tagsüber am Top of the Rock und wir überlegen, später am Abend im Dunkeln hochzufahren.



Als wir im Foyer des GE Buildings stehen, kriege ich doch ein bisschen Angst und schlage ziemlich durchschaubar vor, dass wir das ja auch morgen machen können.

Und jetzt bin ich ein bisschen verwirrt, denn laut Reihenfolge meiner Photos waren wir am Samstag Abend noch im Village Vanguard, einem Jazzclub in Greenwich Village. Ich weiß aber noch, dass wir vorher, weil es erst um 10 oder 11 pm dort losging, noch Pizza essen waren, bei Arturo's im West Village. Nun waren wir aber am Samstag Nachmittag bereits bei John's Pizza essen. Ich möchte nicht ausschließen, dass wir am selben Tag zwei Mal Pizza gegessen haben wir waren immerhin in New York –, ich erinnere mich nur nicht mehr daran.


Wir haben das Joshua Redman Trio gesehen/gehört und es war großartig! Lukas und ich waren beide sehr begeistert, vom Auftritt, aber auch insgesamt vom Ambiente dort. Am Donnerstag zuvor waren wir nämlich noch im Blue Note, leider trotz des großen Namens eher eine enttäuschende Erfahrung (zumal dort an dem Tag auch noch Kenny G aufgetreten ist). Das Village Vanguard wirkte dagegen wesentlicher authentischer und intimer. Wir waren beide sehr froh, dass wir nach dem Blue Note noch einen zweiten Versuch in Sachen New Yorker Jazzclubs gewagt haben.

Sonntag, 21. Dezember 2014

New York, Tag 17

Tag 17 ist Freitag. Es ist Halloween! Wir frühstücken bei Eisenberg's und fahren dann mit der Subway nach Coney Island (dauert von Manhattan ca. 45 Minuten). Spätestens seit Bored to Death (leider hat die Serie nur drei Staffeln à acht Folgen bekommen) wollte ich unbedingt mal nach Coney Island.














Die berühmte Holzachterbahn, die ich seit Annie Hall unbedingt sehen wollte. Alvy Singer, die Figur von Woody Allen, erzählt, dass er unter der Holzachterbahn in Coney Island aufgewachsen ist, was seinen nervösen Charakter erklärt.
(Eine meiner Lieblingsszenen aus Annie Hall ist übrigens der neunjährige Alvy Singer beim Arzt/Therapeuten, den seine Mutter mit ihm aufsucht, weil Alvy depressiv depressed ist, seit er gelesen hat, dass sich das Universum ausdehnt, und seine Mutter sagt voller Unverständis: What has the universe got to do with it? You're here in Brooklyn! Brooklyn is not expanding! Als wir durch Brooklyn gelaufen sind, musste ich so oft an "Brooklyn is not expanding!" denken.)



Freitag, 12. Dezember 2014

New York, Tag 16

Nach vier Nächten in Washington fahren wir mit dem Greyhound-Bus zurück nach New York. Ich freue mich so sehr, I'm practically skipping auf dem Weg zum Bahnhof. Und tatsächlich, als wir in New York am Port Authority Bus Terminal ankommen (und es ist echt nicht schön da) und durch die Subway-Gänge laufen, muss ich fast heulen. Ich habe das noch nie erlebt, dass ich mich nach so kurzer Zeit irgendwo (zumal so weit weg von zu Hause) so heimisch fühle. Und ich lerne, an diesem New York-Pathos scheint was dran zu sein. Ich habe mir das vorher nie richtig vorstellen können.

Wir fahren zurück in das gleiche Airbnb-Zimmer wie beim ersten Abschnitt unserer Reise, bleiben dort aber nicht lange, sondern brechen direkt wieder auf nach Brooklyn. (Mein erstes Mal Brooklyn, wohoo!) Wir spazieren durch Cobble Hill, essen ein spätes Mittagessen/frühes Abendessen bei Awash, einem äthiopischen Restaurant (das Essen ist phantastisch und sogar Lukas isst freiwillig vegetarisch), und arbeiten uns dann Richtung Brooklyn Bridge vor. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Brooklyn Bridge Park, der uns beide umhaut!





Der Blick auf die gegenüberliegende Seite, grobe Richtung Brooklyn Heights:






In der Ferne ganz klein, die Freiheitsstatue:







Okka Rohd schreibt hier sehr schön über ihren Besuch in Brooklyn im August. Relativ weit unten, im Absatz "Brooklyn Bridge":
Diese Stadt haut einen ja immer wieder um, man muss sich nicht einmal anstrengen dafür, aber auf der Brooklyn Bridge zu stehen, ist so so schön, dass es einem die Tränen in die Augen treibt.

Und genau so ging es mir auf dem gesamten Spaziergang über die Brücke (und der ist nicht so kurz), und so geht es mir jetzt wieder beim Lesen ihrer Zeilen und bei der Erinnerung an diesen Tag.
Okka schreibt auch:
Wie sehr die Stadt nachwirkt, merke ich noch acht Wochen nach unserer Heimkehr.
Und so geht es mir auch, jetzt, fünf Wochen nach unserer Rückkehr. Es gab bisher noch keinen Tag, an dem ich mir nicht mindestens einmal gewünscht habe, ich wäre jetzt wieder in New York.