Eine Halbzeit ausnahmsweise auf der Haupttribüne zu verbringen, ist ein bisschen wie zum ersten Mal im Stadion sein.
Ich erinnere mich nicht mehr an die Details meines ersten Stadionbesuchs, dafür folgten zu kurz darauf zu viele weitere – ich glaube, ich war nach meinem ersten Spiel bei jedem weiterem Heimspiel der Saison. Aber an das Grundgefühl erinnere ich mich noch sehr gut.
Der Geruch des feuchten Rasens, das dumpfe Geräusch, wenn ein Spieler gegen den Ball tritt – diese Dinge habe ich heute wieder, wie zum ersten Mal, wahrgenommen. Im C-Block, unserer kleinen Stehkurve in der Ecke, riecht man den Rasen nicht und hört nicht den Ball.
Stefan Kießling läuft viel schneller als ich vom C-Block und von vor dem Fernseher aus den Eindruck gewonnen hatte, und vorallem viel kompakter und kontrollierter. Man erfasst wie groß das Spielfeld tatsächlich ist, und ich konnte mir ungefähr vorstellen, wieviel Kraft es kosten muss, ständig von der einen Seite zur anderen und wieder zurück zu rennen, wie beispielsweise der Augsburger Lorenzo Davids es vor uns getan hat. (Der dann auch in der 61. Minute ausgewechselt wurde.)
Ich verspürte heute tatsächlich mitunter kindliche Freude unsere Spieler aus der Nähe zu sehen. Es wurde schon mehrfach geschrieben, aber es ist toll zu sehen wie sich beispielsweise Lars Benders Körpersprache auf dem Platz entwickelt hat, und es ist toll, das aus der Nähe zu sehen. (Lars Bender for Captain!)
Der C-Block ist mein Zuhause. Aber als beim 1:1 ein "Robin, mach's doch wie Wulff und tritt zurück"-Spruchband ausgerollt wurde, war ich froh in F zu sitzen. Ich identifiziere mich mit vielen Elementen unserer aktiven Fanszene, aber mit genauso vielen nicht. Ein bisschen Abstand ist da von Zeit zu Zeit ganz wohltuend.
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